Stets lesen und hören wir in den letzten Monaten über das sprichwörtlich kriminelle Vorgehen des russischen möchtegern Zaren (deFacto Zaren eigentlich) Wladimir Putin in der Ost-Ukraine. In einer beispiellos barbarischen Art und Weise überfiel die Sovietunnion (äh nennt sich heute Russland, aber keine Sorge - bis auf den Fassadenanstrich hat sich kaum etwas verändert) im Frührjahr die Ukraine. Als Argument gilt die "Destabilisierung" des Landes und "verschiedene faschistischen Aktivisten die die Macht ergriffen". Offenbar ist schon alleine der Drang nach Freiheit und stärkerer Bindung an die europäischen Werte an sich der pure Faschismus.
Interessant ist die zögerliche und feige Reaktion des Westens, wobei am meisten sich die europäischen Anführer durch ihre Kurzsichtigkeit und Ignoranz gegenüber dem Leid der Ukrainer und den geschichtlichen Erfahrungen mit Diktatoren (Stichwort: Appeasement Politik) besonders hervorgehoben haben.
Dabei spielen mit Sicherheit einige wichtigen Faktoren eine sehr große Rolle. Zunächst einmal haben Linke Tendenzen eine sehr lange Geschichte in Westeuropa. Länder wie England, Frankreich, Deutschland oder die Beneluxländer hatten in den vergangenen Jahrhunderten nur sehr selten um die eigene Freiheit kämpfen müssen. Hinzu kommt, dass - daraus resultierend - nach 1989 man den Kalten Krieg für beendet und gewonnen erklärte. Fast Niemand im Westen konnte sich nicht vorstellen, dass die Russen uns weiterhin feindlich gesinnt sind. Dabei hätte man nur die Fakten beachten sollen - in Russland hat sich so gut wie garnichts verändert was die Mentalität und den nationalen Chauvinismus angeht. Lediglich die Mittel für eine offene Konfrontation fehlten nun mehr denn je. Denn die beidseitige konventionelle und atomare Aufrüstung zu Land, Wasser, in der Luft und sogar im Weltall (Stichwort: Star Wars), die überaus harte und standhafte Haltung des republikanischen US Präsidenten Ronald Reagan uns seiner Administration, die Wahl eines Polen zum Papst, die agenturalle Tätigkeit des Oberst Ryszard Kukliński im Generalstab des Warschauer Paktes, der Einmarsch und der darauf folgende langwierige Krieg in Afghanistan, das US Embargo auf Rohöl, sowie einige andere Faktoren führten einfach nur dazu, dass den Russischen Bären die Puste ausging. Aber das alles war vorübergehend, der Konflikt wurde nur eingefroren. Für die Öffentlichkeit beschloss das Politbüro sich gegenüber den Westen zu öffnen, doch im Hintergrund, da wo die Geheimdienstler und Generalstabsmitarbeiter ihre Pläne schmieden - da wurde geplant hochmoderne Technologien für die eigene Industrie und - wie immer - vor allem für das Militär anzuschaffen. Jeder dort wusste, dass eine Konfrontation mit den Westen früher oder später doch noch stattfinden würde.